Simmern | Intensivmedizinische Versorgung ist eine Gemeinschaftsleistung

Feier und Gottesdienst anlässlich 20 Jahre Intensivstation in der Hunsrück Klinik

Auf der Intensivstation der Hunsrück Klinik hat jedes Bett nicht weniger als 20 Steckdosen. „Jede einzelne habe ich selbst mitgeplant“, erzählt Friedhelm Gumm, Intensivpfleger und ehemaliger Stationsleiter, der genau weiß, wie viel Technik hinter den Kulissen einer Intensivstation benötigt wird. Er kennt die Wege der Zuleitungen für Sauerstoff, Wasser und Druckluft – essenzielle Systeme für die Versorgung der Patienten. Vor 20 Jahren war Gumm als Projektleiter maßgeblich beim Umbau und Umzug der Intensivstation in die heutigen, modernen Räumlichkeiten beteiligt. Das Jubiläum nimmt die Klinik der Stiftung kreuznacher diakonie zum Anlass, um 20 Jahre intensivmedizinische Versorgung auf höchstem Niveau zu feiern und sich bei den aktiven und ehemaligen Mitarbeitenden, Handwerkern und Fachplanern zu bedanken.

Damals standen ein Budget von 1,3 Millionen Euro und ein straffes Zeitfenster von 1,5 Jahren zur Verfügung, um aus einem älteren Stationsbereich eine hochmoderne Intensivstation zu machen. „Mit viel Herzblut und gemeinsam mit dem gesamten Team haben wir nicht nur die Räume geplant, sondern auch Arbeitsabläufe neu strukturiert und innovative Methoden wie die nicht-invasive Beatmung eingeführt“, erklärt Gumm stolz. „Die Modernisierung der Intensivstation war eine Gemeinschaftsleistung – viele Ideen der Mitarbeitenden sind in die Planung eingeflossen. Gemeinsam haben wir so einen Arbeitsplatz geschaffen, an dem man sich wohlfühlt und gut zusammenarbeiten kann“, so Friedhelm Gumm weiter.

Heute bietet die Station beste Voraussetzungen für moderne Intensivmedizin: Die sechs Zimmer sind großzügig gestaltet und ermöglichen eine gute Zusammenarbeit von Pflege und Ärzten direkt am Patientenbett. Zwei der Zimmer sind mit speziellen Personalschleusen ausgestattet, um isolierte Patienten vor Keimen zu schützen. Spezielle Vorrichtungen erleichtern dabei die Mobilisierung der Patienten und unterstützen die Arbeit des Pflegepersonals ergonomisch. Große Fenster erlauben es, die Patienten auch vom Flur aus im Blick zu behalten. Der offene Stützpunkt in der Mitte der Station dient als Dreh- und Angelpunkt für die interdisziplinären Teams aus Ärzten und Pflegekräften, die hier ihre Einsätze koordinieren.

„Auch heute, zwei Jahrzehnte später, entspricht die Ausstattung unserer Station immer noch den modernsten hygienischen, medizinischen und technischen Standards“, betont auch Jasmin Görtz, die seit Jahresbeginn die pflegerische Leitung in Simmern übernommen hat. „Unsere Station ist so gestaltet, dass sich die Patienten wohlfühlen und sich ganz auf ihre Genesung konzentrieren können.“ Ein besonderes Augenmerk legt die Klinik auf den Kontakt zwischen Patienten und Angehörigen. In Absprache können flexible Besuchszeiten ermöglicht werden, um die Genesung zu unterstützen.

„Wir haben in der Intensivpflege viel erreicht“, sagt Dr. Elena Ribel, Ärztliche Direktorin und Chefärztin für Anästhesie und Intensivmedizin, die die Station gemeinsam mit Dr. Wolfgang Rimili, Chefarzt für Innere Medizin, verantwortet „Technische Innovationen und verbesserte Behandlungsabläufe stellen immer höhere Anforderungen an die fachliche und emotionale Kompetenzen unserer Pflegekräfte.“ Insbesondere die Corona-Pandemie habe das Klinikpersonal enorm gefordert. „Mit regelmäßigen Fort- und Weiterbildungen, kontinuierlichen Prozessverbesserungen und einem modernen Arbeitsumfeld unterstützen wir unser Team bestmöglich.“

Viele Mitarbeitende, die vor 20 Jahren am Umzug beteiligt waren, sind der Station treu geblieben – darunter auch vier Kolleginnen und Kollegen, die inzwischen das Rentenalter erreicht haben, aber noch regelmäßig auf der Station arbeiten. „Der kollegiale Zusammenhalt und das fachliche Miteinander motivieren uns nach wie vor. Ich freue mich auch immer, wenn ich anderen Kolleginnen und Kollegen helfen und mein Wissen weitergeben kann“, sagt Ursula Melsheimer, die seit 1979 in der Hunsrück Klinik arbeitet.

Allein im vergangenen Jahr haben die Pflegekräfte und Ärzte der Intensivstation fast 600 Patienten betreut – darunter schwerkranke und schwerverletzte Menschen sowie Patientinnen und Patienten, die nach einer Operation für kurze Zeit intensiv überwacht werden mussten.

Die Bilanz nach 20 Jahren zeigt: Die Investitionen und die enge Zusammenarbeit aller Beteiligten haben sich gelohnt – die Intensivstation der Hunsrück Klinik bleibt auch nach 20 Jahren auf dem neuesten Stand und für die Zukunft bestens gerüstet.