Simmern | Zertifikat „Faires PJ“ für die Hunsrück Klinik Simmern

Assistenzärztin steht im Schockraum der Notaufnahme in der Hunsrück Klinik

Nach ihrem PJ macht Sarah Holzhauer auch ihre Facharztausbildung in Simmern

Die Hunsrück Klinik wurde für ihren fairen Umgang mit Ärztinnen und Ärzten in der Ausbildung zertifiziert. Dafür wurden bundesweit Studierende befragt, die derzeit den praktischen Teil ihres Medizinstudiums, das Praktische Jahr (PJ), absolvieren. Das Krankenhaus der Stiftung kreuznacher diakonie wurde mit allen beteiligten Fachabteilungen als hervorragende Ausbildungsstätte ausgezeichnet. Zu den Kriterien, die für das Zertifikat „Faires PJ“ entscheidend sind, gehören faire Vergütung, regelmäßiger Unterricht und Fortbildungen, praktisches Arbeiten, kostenfreie Arbeitskleidung sowie PJ-Beauftragte, die sich um die Studierenden kümmern. Was selbstverständlich klingt, ist für Medizinstudierende nicht überall die Regel. Unterricht fällt oft aus, die Studierenden übernehmen vorwiegend fachfremde Aufgaben, die Höhe der Vergütung ist optional und wird häufig gar nicht gezahlt, obwohl sie Vollzeit arbeiten. Anders in Simmern: Die Hunsrück Klinik schneidet bereits seit vielen Jahren im bundesweiten Ranking der Akademischen Lehrkrankenhäuser überdurchschnittlich gut ab und genießt einen sehr guten Ruf. Das spricht sich herum und so bleiben auch viele nach dem Studium in der Kreisstadt, wie Sarah Holzhauer, die auch ihre Facharztausbildung in der Allgemein- und Viszeralchirurgie in Simmern macht.

PJ in Simmern war bewusste Entscheidung

Nach ihrem Studium in Bochum und Mainz hat sie sich bewusst für das PJ in der Hunsrück Klinik entschieden und es nicht bereut. „Besonders beeindruckt hat mich die kollegiale Zusammenarbeit mit den Oberärzten und Assistenzärzten. Sie haben mich hier tagtäglich unterstützt und bei meinen Erfahrungen begleitet, ohne über mein Wissen und meine Fähigkeiten zu urteilen. Ich habe mich vollkommen akzeptiert und respektiert gefühlt – und auch viel gelernt“, sagt Sarah Holzhauer. Es gefiel ihr so gut, dass sie auch für ihre Facharztausbildung in der Chirurgie in Simmern bleibt. „Unter der Aufsicht von erfahrenen Kolleginnen und Kollegen durfte ich selbständig arbeiten und wurde bei meinen Entscheidungen unterstützt. Nach dem Motto „alles kann, nichts muss“ wurde ich langsam an den Klinikalltag herangeführt. Durch die intensive Begleitung und die praktische Erfahrung habe ich nun das Gefühl, optimal auf meine berufliche Zukunft vorbereitet zu sein“, so die 27-jährige, die ihr Staatsexamen mit Sehr gut bestanden hat.

PJ-Studienleiterin und Ärztliche Direktorin Dr. med. Elena Ribel freut sich über die Anerkennung: „Es freut uns sehr, dass unsere strukturierte Ausbildung und vor allem die Wertschätzung des ärztlichen Nachwuchses Früchte trägt. Als Klinik auf dem Land fällt uns die Gewinnung neuer Fachkräfte schwerer als Häusern in Großstädten. Deshalb versuchen wir auf die individuellen Ausbildungsziele der jungen Kolleginnen und Kollegen einzugehen und legen Wert darauf, dass sie ein breites medizinisches Spektrum kennenlernen. Die Studierenden werden direkt in die Teams eingebunden und als Kollegen behandelt. Unsere Ärztinnen und Ärzte nehmen die Studierenden in den Klinikalltag mit, besprechen auch knifflige Fälle und vermitteln ihnen möglichst viele Erfahrungswerte. So erweitern sie ihr theoretisches Wissen und setzen es unter Aufsicht in praktische Fähigkeiten um. Zwei weitere ehemalige PJ-ler beginnen ebenfalls ihre Facharztausbildung in Simmern.“

Mit der qualitativ hochwertigen Ausbildung möchte die Klinik dem Ärztemangel entgegenwirken und Medizinern auch außerhalb von Großstädten eine Perspektive bieten. Als Akademisches Lehrkrankenhaus bietet die Hunsrück Klinik Studierenden im PJ Einblicke in die Bereiche Allgemein- und Viszeralchirurgie, Anästhesiologie, Gynäkologie und Geburtshilfe, Orthopädie und Unfallchirurgie, Innere Medizin, Psychiatrie und Psychotherapie, HNO, Urologie und Radiologie.