Bad Kreuznach/Asbacher Hütte | Jasmin blüht auf, wenn sie sich ums Grün kümmert

Beschäftigte der "Grünen Truppe" der Werkstatt Bad Kreuznach sind unterwegs im Park der Stiftung kreuznacher diakonie

Grüner Daumen: Jasmin Schneider und Stefanie Wolf pflegen die Grünanlagen auf dem Campus der Stiftung kreuznacher diakonie

Im Park der Stiftung kreuznacher diakonie grünt und blüht es jetzt überall. Die Eichhörnchen flitzen die Bäume rauf und runter. Das ist einer der Arbeitsplätze von Jasmin Schneider und Stefanie Wolf. Beide Frauen arbeiten für die Garten- und Landschaftspflege der Werkstätten für Menschen mit Beeinträchtigungen. Dieser Part der Werkstatt ist fast überall im Kreis Bad Kreuznach und auch im Kreis Birkenfeld unterwegs, um öffentliche, aber auch private Gärten und Parks erblühen zu lassen und überwucherndes Grün im Zaum zu halten. Mal startet die „Grüne Truppe“ von Bad Kreuznach, mal von Meisenheim aus.

Andreas Zimmermann ist der Teamleiter in Bad Kreuznach: „Wir werden immer dann beauftragt, wenn den Kunden das Rasen mähen, Hecken oder Rosen schneiden und die Unkraut-Beseitigung zu viel wird. Professionelles Werkzeug und die entsprechenden Fahrzeuge stehen den Beschäftigten zur Verfügung.“.

Jasmin Schneider und Stefanie Wolf werden – wie alle Beschäftigten – immer wieder geschult, egal ob es der Umgang mit den verschiedenen Pflanzen, Geräten wie Motorsense oder Baumsäge oder der Fuhrpark mit Kehrmaschine, Rasenmäher und die praktischen elektrobetriebenen „Blitze“ sind, die Werkzeug und Grünschnitt flott und umweltschonend transportieren.

Die Garten- und Landschaftspflege in Bad Kreuznach gehört zum Betrieb 2. Diese Werkstatt  bietet vorwiegend Menschen mit psychischen Erkrankungen eine sinnstiftende Arbeit. Das kann die Arbeit in der freien Natur, aber auch in der Druckwerkstatt, der Hauswirtschaft oder der Industriemontage sein. Menschen mit einer psychischen Erkrankung haben oft eine berufliche Biographie, die durch das Krankheitsgeschehen abgebrochen wurde. Der Weg zurück in den beruflichen Alltag wird deshalb sozialpädagogisch begleitet.

Stefanie Wolf ist 41 Jahre alt und seit 2010 in der Werkstatt. Sie hat sich zunächst in der Montage ausprobiert bis sie vor fast drei Jahren für sich die Landschaftspflege entdeckt hat: „Hier habe ich mehr Bewegung und die Natur tut mir gut!“, erzählt sie. Der nächste Schritt in Sachen mehr Teilhabe auf dem Arbeitsmarkt: „Ich will den Führerschein für den grünen Blitz machen.“ Beim Mofa-Führerschein, der für das Führen des Elektrofahrzeugs notwendig ist, wird sie auch vom Team „Beruflichen Bildung“ unterstützt, die mit den Beschäftigten individuelle Fördermaßnahmen auslotet und dann umsetzt.

Viktor Commichau und Sascha Richter, Bereichsleiter Arbeit & Qualifizierung, erklären, wie Privatkunden, Unternehmen und Kunden der Garten- und Landschaftspflege zusätzlich profitieren: „Sie bekommen nicht nur ein professionelles Arbeitsteam, das sich um Ihre Grünanlage kümmert und ermöglichen so eine sinnstiftende Arbeit für Menschen mit Beeinträchtigungen. Auftraggeber zahlen auch nur einen ermäßigten Umsatzsteuersatz von 7 Prozent und können sich nach SGB IX §223 50 Prozent der Lohnkosten auf die Ausgleichsabgabe anrechnen lassen.“