Simmern | 17 Schülerinnen und Schüler meistern den Stationsalltag

Oberkurs der Pflegeschule Simmern

Zwei Wochen lang übernahmen die Auszubildenden der Pflegeschule Simmern die Verantwortung für eine Station der Hunsrück Klinik

 „Wir sehen hier unsere Zukunft“, sagt Sanja Stumpf-Henn. Die Stationsleitung der Orthopädie an der Hunsrück Klinik hat in den vergangenen Wochen die Verantwortung für ihre Patientinnen und Patienten in die Hände von 17 angehende Pflegefachfrauen und -männern gelegt. Während des Projektes „Schüler leiten eine Station“, organisieren diese zwei Wochen lang den Stationsalltag im Tagdienst und zeigen, was sie können. Als inzwischen fester Bestandteil der generalistischen Pflegeausbildung bereiten sich die Auszubildenden zum Ende des dritten Lehrjahres so auf ihr Examen und ihren künftigen Beruf vor. Die Stationsteams und mehrere Praxisanleiterinnen und -anleiter stehen dem Pflegenachwuchs dabei unterstützend zur Seite.

Auf den Stationen 2 Links und 2 Rechts werden Patientinnen und Patienten aus den Fachbereichen Orthopädie, Unfall-, Allgemein- und Viszeralchirurgie mit teils komplexen Krankheitsbildern versorgt. Alles, was zur Pflege und dem Stationsalltag gehört, managen die Schülerinnen und Schüler des Oberkurses eigenverantwortlich: Übergabe, Grundpflege, Visite, Mobilisation, Transporte, OP-Fahrten, Medikamentenversorgung, Verbandswechsel, Essensausgabe, Dokumentationen, interdisziplinäre Absprachen bis hin zur Aufnahme und Entlassung von Patienten. „Gerade in den ersten Tagen war das alles schon sehr viel und eine besondere Herausforderung, alle Aufgaben einer examinierten Pflegefachkraft zu übernehmen“, sagt Kevin Kuhmann. Der 20-Jährige hat schon klare Vorstellungen für seinen weiteren Berufsweg: „Nach bestandenem Examen werde ich als OP-Pfleger hier in Simmern arbeiten.“ Für ihn, aber auch alle anderen 16 Schülerinnen und Schüler war das Projekt die ideale Vorbereitung. „Das Projekt war ein Sprung ins kalte Wasser, aber für uns Azubis war es auch eine tolle Erfahrung und wir haben viel gelernt. Das Ganze hat uns nochmal gezeigt, wie wichtig Teamarbeit und Kommunikation im Pflegeberuf sind. Für unser Examen und auch auf unseren späteren Job sind wir nun gut vorbereitet“, ist sich der Oberkurs der Pflegeschule Simmern einig.

Auch für Franziska Krämer, Praxiskoordinatorin für Pflegeberufe an der Hunsrück Klink, ist die „Schülerstation“ ein voller Erfolg. Gemeinsam mit den freigestellten Praxisanleiterinnen Kerstin Sabel, Aline Kemmer, Sandra Herrmann, Praxisanleiter Paul May und mit Unterstützung der Stationsleitungen und weiterer Kolleginnen und Kollegen hat sie das Projekt auf die Beine gestellt. „Wir möchten junge Menschen für den Pflegeberuf begeistern. Dazu gehört eine gut strukturierte und praxisnahe Ausbildung“, betont Krämer.

Vor dem Projektstart wurde im Rahmen des regulären Schulunterrichtes praktisches Wissen aufgefrischt – wie beispielsweise Reanimationstechniken und postoperative Pflege – damit die Azubis gut vorbereitet in den Berufsalltag starten konnten. Das hat sich gelohnt. Nicht nur die Praxisanleitungen ziehen nach 14 Tagen ein positives Fazit, es gab auch viel positives Feedback der ihnen anvertrauten Menschen.

„Wir sind sehr stolz auf unsere Auszubildenden, die sich sehr professionell und verantwortungsvoll um unsere Patientinnen und Patienten gekümmert und sich dabei auch gegenseitig unterstützt haben. Wir konnten beobachten, wie sie durch das selbständige Arbeiten immer sicherer wurden und als Team zusammengewachsen sind“, sagt Praxisanleiterin Aline Kemmer, die unterstützend die Dienste begleitet hat.

Am 1. August beginnt der neue Pflege-Jahrgang seine Ausbildung an der Pflegeschule Simmern. Es sind noch wenige Ausbildungsplätze frei. Kontakt für Fragen rund um die Ausbildung und die Bewerbung: Franziska Krämer, bewerbung-sim@kreuznacherdiakonie.de oder Telefon 06761 8181 766.